Arthrodese-OP bei Bently 2016

(Gelenkversteifung nach Unfall)

 

Das Leben mit einem kranken Hund

27.Dezember 2015

Es war ein Sonntag. Ich traf mich an den Wochenenden regelmäßig mit meiner Freundin und ihrer Aussie Hündin Katie zum gemeinsamen Spaziergang. Die Hunde hatten zusammen immer riesen Spaß.

Auch diesen Sonntag Nachmittag tobten die Hundis ausgelassen über die Felder. Wir waren schon über eine Stunde unterwegs und auf dem Rückweg zu den Autos.

Die drei Hunde spurteten nochmal übers Feld.........drehten ab und liefen wieder in unsere Richtung. Ich wollte sie gerade noch abbremsen , da sausten sie schon an uns vorbei und Ben sprang mit einem riesen Satz über einen sehr breiten und tiefen  Graben.

Er kam auf der Schrägen auf........Schrie fürchterlich und hielt sein rechtes Bein seitlich hoch. Von dem Weg aus sah ich die , sofort eintretende,Schwellung am Carpalgelenk.

Ben konnte sich nicht halten und kugelte in den Graben. Ein furchtbarer Anblick! Mir wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht vor Angst. Ich sprang in den Graben und versuchte meinen Hund da raus zu heben, der sein rechtes Bein nicht mehr einsetzen konnte. Die Angst stand in seinen Augen. Ich wollte weinen, es ging nicht. Ich musste stark sein für meinen Ben. Meine Freundin half mir den Hund aus dem Graben zu bekommen.

Oben angekommen schaute ich mir das Ausmaß an. " Das sieht nicht gut aus" , kam mir, ich weiß nicht wie oft, über die Lippen. Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen.

Wir müssen zum Auto!!! Das steht gefühlt  5 km entfernt. So langsam stieg meine Angst ins unermessliche. Ihr glaubt gar nicht was man für Kräfte entwickelt für sein geliebtes Tier. Ben wiegt 2okg...... ich nahm ihn auf den Arm und rannte los. Klar denken konnte ich nicht mehr.......ich wollte nur zum Tierarzt . Ich rannte quer über das Feld, ist kürzer aber anstrengender. Mir egal ich muss zum Tierarzt. Immer wieder habe ich beruhigend auf meinen Ben eingeredet und ihm erzählt das alles wieder gut wird. Uns kam eine Frau mit 5 Golden Retriever an der Leine auf dem Weg entgegen. Eine Frau die mit ihrem Hund auf dem Arm übers Feld lief........ sie hat gar nicht groß gefragt und bot sofort ihre Hilfe an. Das ist ja lieb aber wie denn mit 5  Hunden an der Leine. Ich lehnte dankend ab. Trotz der anderen Hunde war  Ben so lieb auf dem Arm. Er ist ja nun kein Schoßhund der regelmäßig getragen wird. Als er mir durchs Gesicht leckte war es vorbei. Ich weinte....... ich weinte fürchterlich. Mittlerweile rannte ich auch nicht mehr.  Ich habe keine Ahnung wie weit ich ihn getragen habe, aber mir wurde schon schwindelig. Ich konnte nicht mehr.  Ich ließ ihn zurück bei meiner Freundin und rannte los. Das hätte ich gleich so machen sollen. Wie kam ich nur auf die Idee ihn den ganzen Rückweg tragen zu können. Die Angst!

Am Auto angekommen hatte ich Wackelbeine und konnte kaum atmen.

Daheim ging alles ganz schnell. Notdienstpraxis angerufen und los!

Röntgen Ergebnis: Nichts gebrochen! " Gott sei dank" dachte ich. Für eine Aufnahme von der Seite müssten sie ihn in Narkose legen. Wir warten ab. Okay ich bin kein Tierarzt. In zwei Tagen sollte die Schwellung deutlich zurück sein. Mit Tensolvet und ohne Stützverband ging es wieder nach Hause. Wie ein Häufchen Elend lag er da.  Ich setzte mich zu ihm - Alles wird wieder gut mein Kleiner!

 

28.Dezember 2015

Die Nacht verlief ruhig, aber dennoch hatte ich das Gefühl es stimmte nichts. Ben war nicht fähig seine Geschäfte zu machen. Nach Rücksprache mit meiner Tierärztin holte ich die Röntgenbilder aus der Notdienstpraxis und fuhr in ihre Praxis.

Sie schaute sich die Bilder auch nochmal an......kein Bruch zu sehen. Kann ja sein das man mal etwas übersieht. Ben bekam einen Stützverband und Schmerzmittel. In zwei Tagen wieder Kontrolle. Als wir die Praxis verließen, lief Ben auf vier Beinen,dank dem Stützverband. Endlich konnte er seine Geschäfte wieder verrichten. Jetzt hoffen das die Schwellung zurückgeht.

Arthrodese OP Hund

06.Januar 2016

Die Schwellung ging zurück, aber die Lahmheit blieb. Meine Tierärztin überwies uns nach Braunschweig in die Klinik. Ein CT sollte Klarheit schaffen.

Am heutigen Tag sollte es soweit sein. Ich habe kaum schlafen können. Die Sorge um Ben war groß. Ich ahnte da aber noch nicht wie schlimm die Verletzung dann doch war. Ich vermutete die Bänder,er lief ja mit dem Stützverband gut und die Röntgenbilder waren ok.

Wir waren dran. Ben wurde in Narkose gelegt........ ich blieb bei ihm bis er schlief. Ich war mit meiner Freundin da. Es ist immer gut jemanden dabei zu haben der mit zuhört. Ich war so nervös.

Das CT war nicht nötig. Die Tierärztin kam zu uns und teilte uns das Ausmaß mit. In Narkose hat sie abgetastet und konnte die Pfote seitlich klappen ( meine Wortwahl). Ab da verstand ich nur Bruchstücke. Es rauschte im Kopf...... mir wurde schlecht. Ich verstand nur Carpalgelenk und Versteifung.Sie werden jetzt Röntgenaufnahmen machen und dann genaueres sagen um weiteres Vorgehen mit mir zu  besprechen.

Ach quatsch, das konnte doch nicht sein. Versteifung? Was wird versteift und wie wird sein Leben aussehen? Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen. " Erstmal abwarten" gleich wissen wir mehr.

Wir wurden ins Behandlungszimmer gebracht. Die Röntgenbilder waren schon am Computer geöffnet. Es bedarf keine Erklärung was dort passiert ist. Jeder Laie konnte erkennen das es alles andere als gesund aussieht. Das Wasser stieg mir in die Augen..........Ich starrte auf den Bildschirm und die Tränen liefen mir übers Gesicht.

Ich schluckte.......schaute die Tierärztin an. 

Diagnose : Hyperextensionsverletzung Carpalgelenk rechts

Damit Ben je wieder schmerzfrei laufen kann muss er operiert werden. Das Bein muss versteift werden mithilfe einer Platte die ihm eingesetzt wird.

Das Rauschen im Kopf wurde mehr........mir schnürte es die Kehle zu, ich habe das Gefühl ich konnte nicht mehr atmen. Dann brach ich zusammen. Ich sackte einfach zusammen und weinte bitterlich. Mir war es egal was alle in dem Moment dachten. Für mich brach eine Welt zusammen und für Ben erstmal, der mitten in der Ausbildung stand und seinen Job so wunderbar machte.

Im Kopf liefen Bilder ab....... Bilder die meinen Hund fröhlich am Toben zeigen, bei der Arbeit an den Schafen, als Welpe.....bis hin zum Graben Sprung. Er war doch erst drei?

Warum zeigten die ersten Röntgenbilder nichts? Und warum um Gottes Willen wurde er nicht in Narkose gelegt um ein weiteres  Bild von der Seite zu machen um sich abzusichern. Ich habe ihn ohne Stützverband mit nach Hause bekommen!!! 

Ich hörte wie die Ärztin beschrieb was gemacht werden muss, realisieren konnte ich es noch nicht. "Ben wird nie wieder Sport machen dürfen oder als Arbeitshund an den Schafen arbeiten" hörte ich sie sagen. Erneut überkam mich das große Weinen. Ein Albtraum!  Meine Freundin stellte Fragen. Ich konnte noch nicht. 

Er ist doch einfach nur über den Graben gesprungen. Das machen sie doch alle!!! Das kann doch nicht wahr sein. Kann mich mal jemand kneifen damit ich aufwache?! Anschließend machten sich Schuldgefühle breit. Hätte ich sie doch nicht nochmal flitzen lassen oder hätten wir einen anderen Weg gewählt wäre es vielleicht auch nicht passiert. Ich hätte es verhindern können.

Ich brauchte ein paar Minuten um mich wieder etwas zu fangen. Sorgenvoll sah mich unsere Ärztin an. Es tat ihr sehr leid, das konnte ich sehen. Was ein furchtbares Unglück.

Natürlich möchte ich das er operiert wird. Ich möchte das er wieder laufen kann und Lebensqualität hat.

Ein Termin für die Arthrodese OP wurde gemacht.........

13.Januar 2016

Der OP Tag. Ich war froh das es endlich gerichtet wird und er es hinter sich hat. Morgens 8:30 waren wir pünktlich in Braunschweig. Ich war wieder bei ihm bis er schlief.  " Bitte geben sie gut auf ihn acht, er ist ein großer Schatz" dann ging alles ganz schnell. Sie fuhren mit ihm raus. Ich sah weinend hinterher. Alles wird gut mein kleiner Ben.Du bist hier in den allerbesten Händen!

Ich fuhr mit meiner Freundin Heim. Das große Warten ging los. Zwölf Uhr mittags durch und immer noch kein Anruf. Ich wurde nervös. Hoffentlich ist alles gut gegangen.

Nachmittags dann der erlösende Anruf aus der Klinik. Ben ist am Aufwachen und ich könne ihn 18:00 -18:30 abholen. Die OP ist gut verlaufen, es geht ihm gut und alles weitere wird dann dort besprochen.

 Natürlich war ich überpünktlich in Braunschweig. Unsere Ärztin erklärte die Röntgenbilder und das weitere Vorgehen. Sein Bein war mit einem Cast ( Gipsschiene) und einem echt monströsen Verband ruhig gestellt. Die Nachuntersuchungen werden von der Haustierärztin weitergeführt, sie weiß  über alles bescheid und hat den OP Bericht ebenfalls schon gefaxt bekommen. Das nenne ich  ja mal eine tolle Kommunikation.  Ich kann mich bei Fragen natürlich  jederzeit in der Klinik melden.

 

Ab diesem Tag veränderte sich mein Leben und es drehte sich alles nur noch um Ben..........

14.Januar 2016

Die nächsten sechs Wochen Boxenruhe. Nach sechs Wochen gibt es die 1. Röntgenkontrolle........nach sechs weiteren Wochen die 2. Röntgenkontrolle und nach sechs Monaten eine weitere OP in der die Platte wieder entfernt wird.  Einen weiten und anstrengenden Weg hatten wir vor uns.

Nur zum Geschäfte machen darf er in den Garten, dann wieder in die Box. Weil ich nicht ebenerdig wohne trug  ich jedesmal meinen Hund Treppe runter und auch wieder hoch. Alle drei Tage zum Verbandwechsel in die Praxis.

Die erste Nacht war sehr unruhig. Ich habe im Wohnzimmer auf dem Sofa neben der Box geschlafen. Alle zwei Stunden habe ich mir den Wecker gestellt, geschaut wie es ihm geht und Wasser angeboten. War er mal sehr unruhig und weinte, habe ich mich auf den Boden gesetzt und ihn aus der Box geholt. Er hat sich angekuschelt und geschlafen. Ich saß dann in einer nicht sehr angenehmen Position auf dem Boden,meinen Hund im Arm und streichelte ihn damit er weiß das er nicht alleine ist. Alles wird gut, mein Kleiner!

Shirly legte sich ab und wann auch dazu...... sie wusste  ja auch nicht was hier passiert. Das lässt die Emotionen hoch kochen.

Der Tag verlief ruhig. Ben schlief viel und erholte sich von der OP.  Am Abend fuhren wir zur Nachkontrolle in die  Praxis unserer Haustierärztin. Vitalwerte wurden kontrolliert und der Verband gewechselt. Alles sieht gut aus. Mit Schmerzmittel und Antibiotika sind wir dann wieder Heim.  Ben war schon viel munterer, hat gefressen und getrunken. Es wird........

 

 

16.Januar 2016

Die Nächte wurden ruhiger. Ich schlafe immer noch auf dem Sofa, damit er weiß das ich da bin. Ben hat sich damit abgefunden das die Box für die nächste Zeit seine Wohnung ist. Ab und wann durfte er sich mal ausserhalb der Box aufhalten, natürlich nur unter Beobachtung. Ganz brav hat er sich dann auf dem Teppich langgemacht und geschlafen. Er ist echt ein Schatz.

Arthrodese OP Hund

25.Januar 2016

Zwölf Tage nach der Arthrodese OP. Der Tag an dem die Fäden gezogen wurden. Die Besuche in der Praxis waren mittlerweile kein Geschenk mehr. Ben war kaum noch zu halten. Tierarztbesuche fand er früher nie schlimm. Gut, so oft waren wir auch nicht da, aber wenn mal etwas war hat er sich brav behandeln lassen. 

Die jetzigen Termine waren ein gräuel. Mal eben einen Verbandwechsel, war nicht mal eben erledigt.......es artete in Stress aus. Wir konnten ihn zu zweit kaum auf dem Tisch halten. Die Gefahr das er uns entwischt, aufspringt oder gar vom Tisch hüpft war zu groß. 

Ben musste leicht sediert werden, damit die Fäden gezogen werden konnten. Es brauchte einige Minuten bis er in einen leichten Schlaf fiel. 

Die OP Wunden sahen gut aus und die Fäden wurden entfernt. Wieder einen kleinen Schritt weiter. Ich war nach dem ersten Verbandwechsel ganz schön erschrocken wie groß die Wunde am Bein war. " Meine Güte, so eine lange Wunde und so viel Fäden an dem dünnen Beinchen". Das war schon ein krasser Anblick. " Sieht man die Narbe später noch? Wächst das Fell dort normal?"  Komische Gedankengänge hatte man teilweise. Wichtig war doch das sich nichts entzündet und die Wunden so sauber bleiben. Eine Gefahr ist ja auch, das es sich innen entzünden kann. Die Platte ist immerhin ein Fremdkörper. 

Das Bein wurde wieder schön gepolstert und mit der Schiene wieder ruhig gestellt.

Fertig mein kleiner Schatz. Er bekam die Spritze zum Aufwachen. Nach ein paar Minuten war er wieder völlig da und freute sich das nichts passiert ist. Ich bin trotzdem völlig fertig. Jedesmal so viel Stress ist furchtbar......für Mensch und Tier. Es ging aber leider nun mal nicht anders. Der Verband musste regelmäßig gewechselt werden und wir haben noch ein paar Wochen vor uns. 

09.Februar 2016

Wenn man sich viel mit seinen Tieren beschäftigt kennt man sie sehr gut. Benehmen sie sich dann mal anders als sonst, fängt man an sie genauer zu beobachten. Weiterhin waren wir zum regelmäßigen Verbandwechsel in der Praxis. Erst gestern wurde er erneuert.

Heute ging es Ben nicht gut. Als ich mittags von der Arbeit kam wirkte er unruhig, hechelte und spreizte sein operiertes Bein etwas ab. Vielleicht drückt ja etwas, oder es juckt darunter. Ich beschloss noch ein wenig abzuwarten ob er wieder zur Ruhe findet. Gegen Abend rief ich doch lieber in der Tierarztpraxis an, weil sich nichts änderte  und eine Stunde später saß ich mit Ben im Wartezimmer.  Unsere Tierärztin hat sich für Ben immer sehr viel Zeit genommen und ihn im Anschluß ihrer Sprechstunde behandelt und zwar jedes Mal.

Er hatte erhöhte Temperatur. Das ist gar nicht gut. "Hoffentlich hat sich nichts entzündet"! Der Verband wurde nochmal erneuert und NOCH mehr gepolstert. Die Wunde sah genauso gut aus wie am Tag zuvor.

Wir sahen uns sorgenvoll an.Ein Infekt wäre überhaupt nicht gut , aber die Platte ist eben ein Fremdkörper. Sie gab mir Antibiotika mit für die nächsten Tage.

Bitte das nicht auch noch, dachte ich auf dem Rückweg. Bisher lief doch alles recht unkompliziert. Ich war furchtbar traurig und in Sorge...........

11. Februar 2016

Was für eine Freude!!!! Ben ging es besser. Das Fieber war ein Tag nach dem Praxisbesuch weg und die Temperatur im Normbereich! Er sah wieder munter aus und seine Beinhaltung war ebenfalls wieder normal.  So normal wie es mit dem monströsen Verband geht. Sein Antibiotika bekam er natürlich noch weiter. Ich hatte wieder Hoffnung. Nach vorne schauen.........Alles wird wieder gut!

Hund nach Arthrodese OP

23.Febuar 2016

Yeeeeah, sechs Wochen waren geschafft. Die erste Röntgenkontrolle!!! Wenn die Bilder zeigen das alles gut aussieht, dann darf die Schiene ab. Ich war Tage vor dem Termin schon furchtbar aufgeregt. Ben ging es wieder gut und ich bin sehr froh das dass Antibiotika seinen Job gemacht hatte.

Ben musste, damit er ruhig liegt, zum Röntgen sediert werden. Die Bilder wurden gemacht. Auf das Ergebnis warten kam mir ewig vor.

Endlich........... es sieht alles super aus!!!! Die Platte sitzt gut und überhaupt sieht alles gut aus.....die Schiene kam ab. Er bekam noch einen Stützverband für 10-14 Tage. Richtig dünn sah der Verband jetzt aus, so ohne Schiene.

Ben durfte jetzt langsam anfangen kleine Wege Schritt zu gehen. Damit fing es schon an........Ben und Schritt gehen? Er konnte nicht mal langsam aufstehen! Es war aber wichtig das er langsam geht. Nicht Traben und auf keinen Fall rechts/links springen. Okay ..... das wird schon. Erstmal freute ich mich riesig über das tolle Ergebnis der Röntgenkontrolle und das Ben das erste Mal nach der Arthrodese OP wieder ein bisschen gehen durfte.  Die Treppen trug ich ihn selbstverständlich weiterhin hoch und runter. Das durfte er noch eine ganze lange Zeit nicht allein.

Ab da habe ich ihn jeden Morgen mit zur Arbeit genommen. Er musste zwar hauptsächlich in der Box liegen bleiben, aber er konnte gucken und war nicht allein. Für einige Zeit habe ich ihn auch mal außerhalb seiner Box angebunden........frische Luft um die Nase bekommen. Das hat er alles brav hingenommen.

Alles wird gut!

Arthrodese OP Hund

5.März 2016

Wieder einige Tage vergangen und Ben macht sich gut. Er war wirklich froh wieder etwas anderes zu sehen als den Garten. Ich fuhr mit ihm viermal ins Feld für fünf bis zehn Minuten und suchte mir halbwegs ebene Ränder, damit er nebenbei etwas zum Schnüffeln hat und seine Geschäfte verrichten kann. Alle drei Tage erhöhte ich die Minuten des Gehens etwas.Was das Schritt gehen betraf mussten wir echt hart arbeiten. Ich war am Verzweifeln und hatte natürlich Angst das wieder etwas passiert. Ben war kaum zu halten und hat an der Leine gerissen wie ein Kettenhund. Geschirr und Halsband war eine gute Idee, dachte ich, aber ging gar nicht.

Mit meinem Clicker und Geduld.........sehr viel Geduld haben wir es dann hinbekommen. Er ging zwar zügig Schritt, aber immerhin Schritt.

 

 

8.März 2016

Acht Wochen nach der Arthrodese OP wurde nun auch der Verband abgenommen. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Jetzt musste ich keinen Gummihandschuh mehr über den Verband fummeln, damit er nicht naß wird. Die regelmäßigen Besuche in der Praxis zum Verbandwechsel fallen auch weg, dennoch stand ich mit gemischten Gefühlen da. Der Stützverband war ja auch ein Schutz ....... und jetzt? so ohne?  Ich musste da durch und meine Angst ablegen. Immerhin hat er seit Ende Dezember einen Verband getragen, das ist eine Ewigkeit.  Für Ben war es ein weiterer Schritt ins Leben zurück.

Das Bein hatte , trotz guter Polsterung, einige rote Stellen und die Krallen sahen irgendwie deformiert aus. Alles aber im Normbereich nach den Wochen Verband tragen. Jetzt muss er erst lernen damit umzugehen. Ich hatte mir mal den Daumen gebrochen. Als nach sechs Wochen alles abgenommen wurde, traute ich mich gar nicht den Daumen zu bewegen. Mir fehlte der Schutz..... die Haut war total berührungsempfindlich.Es dauerte eine Weile. Ich kann mir also vorstellen wie sich mein Hund gefühlt hat.

Es war nicht nur für mich ungewohnt das Bein ohne Verband. Ben lag in der Küche und war der Meinung das dieses Bein nicht zu ihm gehörte. Die Unsicherheit konnte ich in seinen Augen sehen. Na super, meine Unsicherheit war völlig fehl am Platz. Ich sollte mich doch lieber völlig normal verhalten und IHM die Sicherheit geben das alles genau so sein soll. Also ignorierte ich Ben erstmal eine Weile. Er suchte ständig meine Nähe. Okay das ist völlig in Ordnung. Ich tätschelte ihn aber nicht um ihn nicht in seiner Unsicherheit zu bestätigen. Es viel mir wirklich schwer, aber das war der richtige Weg. Einfach normal weitermachen, es ist alles wie es vorher auch war,nur ohne Verband.

Wir schaffen das schon mein Kleiner!!

09.März 2016

Ein Tag nach der Verband Abnahme. Das Video zeigt das er es nicht wirklich belastet aber immerhin nutzt.

15. März 2016

Neun Wochen nach der Arthrodese OP und eine Woche ohne Verband. Seit drei Tagen benutzte er das operierte Bein durchgehend und es ist so schön ihn auf vier Beinen laufen zu sehen. Das Bein sieht, bis auf die Versteifung, fast normal aus. Es war keine Rötung mehr zu sehen und die Krallen kamen auch aus ihrer Embryohaltung.

Unsere Gassi Gänge haben sich um ein paar Minuten verlängert. Ich habe es von Ben abhängig gemacht. Geht er artig und ruhig, sind wir ein paar Meter weiter gegangen. Bevorzugt bin ich immer an die selbe Stelle gefahren. Ben kannte es dort und ging zwar flott aber ruhig. Neue Feldwege bedeuten neue Gerüche und einen rasenden Hund an der Leine. Ich war froh das alles recht ruhig ablief.  Läufige Hündinnen, zum Beispiel, sind nicht förderlich zum entspannten Gehen. Als intakter Rüde war es natürlich sein Job alles zu markieren und dann riecht das alles auch noch so gut. Ich konnte dann nicht im Geringsten eine "gerade "Strecke gehen. Er wurde hektisch ......Nase rechts......Nase links....."halt stop da riecht es auch noch"! Es wurde ein Spießrutenlauf und für das operierte Bein gefährlich. Ein links/ rechts springen war nicht mehr zu unterbinden.

War eine läufige Hündin also auf unserem Weg, brach ich ab und fuhr an eine andere Stelle.

 

17.März 2016

Ben entwickelte sich prima. Seht selbst......

30.März 2016

Elf Wochen nach der Arthrodese OP. Ben ging mittlerweile sehr brav Schritt, so dass ich mich traute mit beiden Hunden zusammen wieder zu gehen. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie glücklich ich war. Es war so lange her......

Bisher war es ja immer so, das ich erst mit Ben ins Feld fuhr und mit ihm ging, dann anschließend nach Hause Ben in die Box und dann mit Shirly los ins Feld. Ich kann euch sagen da macht man ein paar Meter.

Ich genoss jeden Gang mit den Beiden und war voller Hoffnung das alles wieder toll wird. Es bedarf noch eine ganze Zeit aber das schaffen wir, da war ich mir jetzt sicher.

Ben zog ich zum Gehen eine Warnweste an, nicht etwa weil ich es hübsch fand......nein......natürlich dachte ich mir etwas dabei. Ich war ja nun nicht immer allein im Feld unterwegs und hatte Hoffnung das andere Hundebesitzer sich wundern und vorsichtshalber ihre Hunde an die Leine nahmen. Das hätte mir auch noch gefehlt.....freilaufende Hunde.....rücksichtslose Hundebesitzer und mein Hund an der Leine mit operiertem Bein.Ich habe deshalb aus Sicherheitsgründen trotzdem geschaut das ich nicht zu den Stoßzeiten ging. Das klappte ganz gut.

 

Ende April ist ein Urlaub in Dänemark geplant. Schon weit vor dem Unfall wurde gebucht. Vor ein paar Wochen glaubte ich noch den Urlaub nicht antreten zu können. Jetzt bin ich guter Dinge!

Es war ja noch ein bisschen Zeit.

Zu diesem Zeitpunkt war ich einfach nur glücklich das sich alles komplikationslos entwickelte und Ben wieder ins Leben findet......

 

14. April 2016

Eine Woche vor unserem Urlaub rief ich in der Klinik in Braunschweig an um zu berichten wie es Ben ging und um zu erfragen was er alles im Urlaub machen darf. 

Okay ..... er darf nicht schwimmen, toben und muss weiterhin an der Leine gehen. Ich war ein wenig traurig, aber lieber vorsichtig sein. Er darf mit in den Urlaub und das war wichtig. Ohne Ben wäre ich nicht gefahren.

Mein kleiner tapferer Ben wir können die Koffer packen!! Du darfst mit  Shirly und deiner großen Liebe Katie ( Aussie Hündin) in den Urlaub!!!!

Hund nach Arthrodese OP

5.Mai 2016

Da sind wir wieder Zuhause. Ben geht es gut. Ein Urlaub mit zwei Hunden ist normalerweise traumhaft schön, wenn beide Hunde laufen dürfen. Ich glaube Ben war es egal wo er war, hauptsache mit dabei. Ich hatte trotzdem  ein schlechtes Gewissen wenn wir einen Strandspaziergang machten und Ben im Haus in seiner Box blieb. Die Gedanken waren ständig beim Hund. Er wäre bestimmt auch gerne hier am Wasser. Damit er sich aber nicht benachteiligt fühlte durfte er sich in den Garten legen und auf der Stelle liegend ein bisschen für sich spielen. Das nahm er dankend an. Ich saß dann bei ihm damit er nicht auf dumme Gedanken kam und schaute ihm zu. "Wie glücklich er mit seinem Spielzeug wirkte". Ich versank manchmal in Erinnerung, wenn ich ihn da so fröhlich spielen sah.

Was für ein Powerhund war er doch vor seinem Unfall und jetzt darf er seit Dezember eigentlich gar nichts und liegt hier im Urlaub brav auf der Wiese im Garten und spielt für sich. Lebensfreude pur!  Mir wurde ganz schwer ums Herz. Er ist so ein Schatz und hat es verdient wieder Spaß am Leben zu haben.

Wir haben das Beste aus dieser Woche gemacht und Ben entwickelte sich weiterhin toll.

Natürlich wurde schon der nächste Urlaub für den Oktober 2016 gebucht. Bis dahin ist der Bub fit und darf auch wieder mit an den Strand. Er wird sich riesig freuen!

Hund nach Arthrodese OP

13. Mai 2016

Oha, Freitag der 13 und wir hatten heute 18:45 Uhr den Termin zur 2. Röntgenkontrolle. Ich dachte aber positiv. Ben lief weiterhin toll und es gab für mich keinen wirklichen Grund zu Sorge, dennoch war ich mega aufgeregt.

19:30 Uhr das Ergebnis. Es sah alles gut aus.....

Die Bilder müssen die Ärzte in Braunschweig natürlich ebenfalls begutachten um dann weiteres Vorgehen mit mir zu besprechen. Ich freute mich riesig das sich alles nach wie vor super entwickelte. Ich nahm die Bilder und beschloss sie selber nach Braunschweig zu bringen um mit der Ärztin auch nochmal persönlich zu sprechen.

Alles wird gut........

17.Mai 2016

Heute Nachmittag  Vorstellung in der Klinik in Braunschweig. Röntgenbilder besprechen.....

 Mir fehlten vor Freude die Worte. Es sieht alles sehr gut aus. Ben darf wieder normal belasten.Langsam steigern und natürlich nicht toben wie verrückt, aber er darf sich völlig normal und frei bewegen. Jeden Tag ein bisschen mehr.

Es war eine wirklich harte und vor allem anstrengende Zeit für Hund und Besitzer. Die Sorge ob mein Hund je wieder normal laufen kann, riesig.

Vier Monate nach der Arthrodese OP diese wunderschöne Nachricht..Ben läuft lahmfrei. Wenn man es nicht weiß, sieht man es nicht mal. Ich freue mich so wahnsinnig. Wir haben alles richtig gemacht.

Ganz besonderen "DANK" an das Ärzteteam in Braunschweig für die großartige Arbeit und " DANKE " an meine Haustierärztin für die fantastische Betreuung.

Mein lieber Bently Bub,du tapferer Hund. Im Juli muss das Implantat wieder raus, bis dahin werden wir beide sehr sehr viel Spaß zusammen haben!!!

 

Arthrodese OP Hund

25.Mai 2016

Ich kann nur jedem sagen das er die Hoffnung nicht aufgeben darf. Dieser schwere Unfall meines Hundes hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Gerade die Anfangszeit war furchtbar schwer. Ich war ganz schrecklich traurig und weinte viel. Immer wieder zwischendurch war ich arg traurig und hatte Schuldgefühle. Meine Freizeitgestaltung hatte ich die letzten Monate komplett eingestellt. Ich war zweimal beim Hütetraining um meine lieben Freunde wiederzusehen und zum Zuschauen. Mal zwei Stunden etwas anderes sehen. Als ich die Hunde hab arbeiten sehen, dachte ich an die Trainingszeit mit Ben zurück. Ich kämpfte mit den Tränen an der Wiese.  Mein Ben wäre sicher ein toller Arbeitshund geworden. Ich war Tage nach dem Besuch noch sehr traurig. Meine Videos die den Ben an den Schafen zeigen, konnte ich mir sehr lange nicht anschauen. Ich bin auch heute noch sehr traurig, aber er läuft, hat Lebensfreude und das ist doch was zählt.

Ich habe wirklich super Freunde die mein leid mit mir teilten und mich, wo es nur ging, unterstützten. Ich habe auf vieles verzichten müssen,meinem Hund zuliebe und ich bereue es nicht. Mein Hund brauchte mich und ich war und bin immer für ihn da. Wer dafür kein Verständnis hat, dem kann ich nicht helfen. Die Liebe die man seinem Tier schenkt bekommt man ohne Grenzen zurück.

Mein Ben, die letzte OP schaffen wir auch noch!!!!!

 

15.Juli 2016

Sechs Monate nach der Arthrodese OP sollte das Implantat entfernt werden. Ich konnte Tage zuvor nur schlecht bis gar nicht schlafen.  Wir hatten die letzten Wochen so unglaublich viel Spaß zusammen. Es war , als wäre alles wieder wie früher.  Naja fast....an Schafen arbeiten fehlte uns und das über die Felder rasen fiel natürlich auch aus, dazu musste ich immer schauen das er nicht übermütig wurde, aber Ben hatte wirklich viel Freude. Wir waren im Deister und sind mit unserer Trainerin und ihren Hunden spazieren gegangen. Ben musste dafür an die Leine, damit er nicht mit den Anderen mitflitzt. Es war ihm aber auch egal. Er erfreute sich am Spaziergang.  Ganz besonders schön war, das Ben wieder mit seiner Katie zusammen gehen durfte. Alles war fast wie vor dem Unfall. Wir waren wieder gemeinsam unterwegs.....juhuuuu!!!  Die Hunde waren selbstverständlich an der Leine aus Rücksicht gegenüber dem Ben..  Alles lief super! Wir haben die Zeit bis zur Implantat Entnahme sehr genossen.

Und weil alles so schön war, wollte ich natürlich das es auch so bleibt.

Die OP machte mich unheimlich nervös. Ich war teilweise so durcheinander das ich vergaß was ich eigentlich gerade erledigen wollte. Zudem kam noch das meine Haustierärztin längere Zeit wegen Krankheit ausfiel. Ich musste also eine Ersatzpraxis finden. Wer aber kann meine Tierärztin ersetzen und die Nachuntersuchung so pflichtbewusst übernehmen???? Sie kannte Ben und vor allem die GANZE Krankengeschichte und sie wusste ganz genau was zu tun ist. Die Kommunikation mit der Klinik klappte immer einwandfrei, ich brauchte mich um nichts kümmern und mein Ben war einfach super versorgt.Ich möchte ja keiner Praxis etwas unterstellen, aber man hat ja so seine Ärzte denen man blind vertraut.  Ich kannte einige Praxen, aber ehrlich gesagt wollte ich zu keiner von ihnen. Wenn ich an die Notfallpraxis denke...... nein.....das machte es nicht wirklich einfacher.

Ich fand eine Praxis die die Nachsorge übernahm und die Tierärztin hatte ich vorher auch schon kennengelernt. Eine wirklich sehr liebe Ärztin, die viel Ruhe ausstrahlt. Gut war, das sie die Ben Geschichte sogar mitbekommen hat. Das wäre dann also auch geregelt, zwar mit Bauchweh aber einen Verbandwechsel werden wir schon hinbekommen. Ben ist ja nun nicht mehr so gut auf Tierärzte zu sprechen.

Am Abend vor der OP der Anruf aus der Klinik.

Die Operation musste wegen Krankheit verschoben werden. Ich wusste zuerst nicht ob ich enttäuscht sein oder mich freuen sollte. Es war eine Mischung aus beiden. Ich war so aufgeregt das ich den Tag gerne hinter mich gebracht hätte aber auf der anderen Seite konnte ich jetzt noch ein paar Tage länger Spaziergänge mit Ben geniessen. Nach der OP wäre er  ja erstmal wieder für vier Wochen ruhiggestellt.

 Ob jetzt oder später, dem Ben war "später" sicher sehr recht!

 

08. August 2016

Heute war es dann soweit! Wir hatten einen Termin um 14:30 Uhr  in Braunschweig zur Implantat Entnahme. Ich war morgens schon völlig durch den Wind und habe mit beiden Hunden erstmal einen Spaziergang gemacht. Ich dachte es würde mich ablenken.....tat es nicht. Der Vormittag zog sich wie Kaugummi. Ich bürstete Ben das Fell zum X-ten mal, er soll schließlich gepflegt in die Klinik gehen.

Um 13:00 fuhr ich los. " Für 58 km 1,5 std früher losfahren?" wurde ich gefragt. "Ja"!! Es könnte Stau auf der Autobahn sein oder eine Autopanne oder sonst irgendwas. Ich wollte los! Lieber früher da sein, als zu spät. Die Ärzte haben auch einen festen Terminplan. Ich war einfach völlig durch und wollte es hinter mich bringen. Natürlich waren wir viel zu früh dort. Macht nichts - ich meldete den Ben an. Keine zehn min. später ging es schon los. Ben wurde in Narkose gelegt. Ich war wieder dabei bis er schlief. Ich gab ihm noch schnell einen Kuss auf den Kopf, dann liefen mir wieder die Tränen über die Wange " Bitte gebt gut auf ihn acht"!

Ben, nur noch die eine Operation dann haben wir es geschafft!!!!

Gegen Abend der Anruf aus der Klinik. Ben hat es gut überstanden, es geht ihm gut und ich kann ihn 18:00 - 1830 Uhr abholen. Alles weitere wird mit der Ärztin wieder vor Ort besprochen.

Ich war natürlich wieder überpünktlich in der Klinik. Wir besprachen weiteres Vorgehen. Der Verband bleibt für zehn Tage, mit regelmäßigen Verbandwechseln, dann soll er ab. Die Fäden sollen nach 10 Tagen entfernt werden und für Ben heißt es die nächsten vier Wochen Ruhighaltung.

Ich habe die Ärztin noch gefragt was ist , wenn an der selben Stelle etwas passiert?! Das wollen wir nicht hoffen und denken auf keinen Fall negativ.....! Okay sie hat ja recht.

"Ach mein kleiner Schatz, was sind vier Wochen"? Die bekommen wir locker rum. Wichtig war doch jetzt - WIR HABEN ES GESCHAFFT!!

"Wir brauchen nicht mehr hier zu Ihnen kommen, keine Röntgenkontrolle mehr"? fragte ich die Ärztin.

"Nein, aber wir würden uns sehr freuen von Ben zu hören "!war ihre Antwort. Natürlich werde ich nach ein paar Monaten berichten wie es ihm geht.

Ich war völlig fertig von dem aufregenden Tag , aber glücklich mit meinem Ben an der Leine. 

 

Ich ahnte da natürlich noch nicht  das wir hier, in der Klinik in Braunschweig, schon sehr bald wieder sitzen würden..........

18.August 2016

Alles verlief sehr gut. Ben hat schon am selben Tag nach der Verbandabnahme sein Bein benutzt. Unsere Tierarztbesuche in der neuen Praxis  waren alles andere als schön. Es waren zwei Tierärzte dort und weil unsere Termine nicht so ganz überein kamen war ich nicht jedesmal bei meiner auserwählten Tierärztin. Ach naja, dachte ich! Zum Verbandwechseln wird es schon gehen. Ohne Sedierung ist aber niemand wirklich ans Bein gekommen. Er war kaum zu bändigen. Ich kann es verstehen, er war jetzt schon so lange in Behandlung. Es waren ja nur drei Besuche, dann wurden schon die Fäden gezogen. Die Wunde sah toll aus und ich war froh das der Verband ab war. Jetzt kann  alles schön verheilen und dann können wir im Oktober nach Dänemark in den Urlaub fahren. Bis dahin wird alles verwachsen und die vielen kleinen Löcher geschlossen sein. Erstmal haben wir fast die Hälfte an Zeit der Ruhighaltung geschafft. Bald können wir wieder anfangen kleine Wege spazieren zu gehen. 

28. August 2016

 

Eine Woche noch, dann haben wir vier Wochen Ruhighaltung hinter uns und können wieder spazieren gehen.Ich freute mich.Ben lief nach wie vor toll auf vier Beinen. Ich habe einen Tag zuvor beschlossen am heutigen Tag mal etwas für mich zu tun. Ein paar Stunden............ich wollte nur mal ein paar Stunden für mich haben. Wie lange ist es her, das ich DAS mal getan habe. Ben ging es gut und ich hatte jemanden der ihn einmal zwischendurch kurz Pippi machen lässt an der Leine. 

Ich fuhr gegen Mittag los......... 

Nach zwei Stunden der Anruf:"  Du musst sofort nach Hause kommen,mit Ben ist was passiert, er hat aufgeschrien und hält sein Bein hoch"!Das kann doch bitte jetzt nicht wahr sein. Natürlich bin ich sofort Richtung Auto........noch am Telefon drängelte ich mich durch die Menschen.

"Ruhe bewahren", dachte ich.  Was genau ist passiert? Wie verhält er sich jetzt? Ist das operierte Bein irgendwo geschwollen? Zuerst war ich ja noch recht ruhig, dachte mir das er irgendwo gegen gelaufen ist oder er ist auf eine Biene getreten oder irgendwas blödes. Es kam ja schon mal vor das er gegen einen Absatz einer Stufe gestoßen ist und kurz gepiept hat. 

Ben hatte uriniert und sich anschließend blöd gedreht.......aufgeschrien und stand dann auf drei Beinen und musste rein getragen werden. Er lag jetzt ruhig unterm Tisch, mag nicht aufstehen aber es ist nichts geschwollen. Okay dachte ich, dann hat er sich wohl echt nur böse weh getan.

Zumindest war es erst meine Hoffnung. Es war natürlich wieder mal ein Sonntag!!!!! Ich rief bevor ich los fuhr noch bei Bens behandelnder Tierärztin an.  Niemand zu erreichen!Natürlich- es ist SONNTAG! Ich fuhr erstmal los.......98km hatte ich vor mir. So ein Mist..........wäre ich bloß daheim geblieben! Langsam bekam ich doch Angst. Ich versuchte weiterhin meine Tierärztin zu erreichen und rief nochmal Zuhause an um zu fragen was er macht. Alles unverändert....

Kurz bevor ich Zuhause ankam rief die Tierärztin zurück. Ich hielt auf einem Parkplatz damit ich ihr in Ruhe schildern kann was passiert war. Es war mir auf einem Sonntag wirklich unangenehm. Wir vereinbarten das ich gegen Abend in die Praxis komme zum Röntgen und das  ich mich nochmal melde wenn ich gleich daheim bin und  Ben gesehen habe. 

Als ich Zuhause ankam ist mir nur ein Hund zur Begrüßung entgegen gekommen. Ben lag unterm Tisch und kam auf drei Beinen hervor um mir "Hallo" zu sagen,als ich in den Raum kam. Als er vor mir saß setzte er das Bein zwar auf aber nur sehr sachte. Da saß er nun vor mir und schaute mich mit großen Augen an. Ich sah es ihm an.....der Schmerz muss schon größer gewesen sein. Ich untersuchte sein Bein.....keine Reaktion und immer noch nichts geschwollen. Das ist doch erstmal kein schlechtes Zeichen. Ich telefonierte mit der Tierärztin und berichtete. Definitiv Röntgen. 

Ich trug meinen Hund die Treppen hoch in meine Wohnung und legte ihn erstmal auf seinen Platz. Er sah furchtbar aus... lag da wie damals nach seinem Unfall. Ich machte mir Vorwürfe und kämpfte mit den Tränen. Ich rief meine Freundin an und erzählte ihr von Ben. Sie wollte mich begleiten in die Praxis. Ich holte sie ab und wir fuhren zum Röntgen. Das Röntgen ergab nichts. Auch die Seitenaufnahme ist okay.  Es sieht alles in Ordnung aus. Puuuh, ich bin ja erstmal erleichtert, dennoch hatte ich diese Erfahrung ja schon mal machen müssen. Die Tierärztin tastete alles nochmal sehr ausgiebig und genau ab. Nichts! Ben bekam erstmal einen Stützverband und ich wollte gleich am Montag in der Klinik in Braunschweig anrufen. 

Danke hier an unsere Tierärztin die sich Sonntag Abend wirklich sehr viel Zeit für den Ben genommen hat.

Ich fuhr Heim.........mit keinem gutem Gefühl. Ben lief mit dem Verband aber gut und auf vier Beinen. 

 

 

 

29. August 2016

 

Ich rief gleich früh in der Klinik an und berichtete von Ben. Sie möchten natürlich die Bilder sehen und beruhigten mich erstmal. Also holte ich Mittags die Röntgenbilder aus der Praxis und fuhr am Nachmittag mit meiner Freundin nach Braunschweig. Es war mir egal wie lange ich da warten müsste, ich wollte sofort wissen was sie sagen und nicht erst Heimfahren. Ben hatte ich natürlich vorsorglich mitgenommen. Wir brauchten nicht lange warten und wurden ins Behandlungszimmer gebracht. Unsere Tierärztin hat nochmal genau nachgefragt was passiert war. Auf den Röntgenbildern ist alles in Ordnung. Den Verband benötigt er nicht und darf ab. Wir wollten ein paar Tage warten ob sich etwas ändert. Ganz kleine Wege zum Geschäfte machen darf er gehen, ansonsten Ruhe.Es muss aber deutlich besser werden.Sollte es sich verschlechtern natürlich sofort wieder in die Klinik. Ich sollte Ende der Woche berichten.

Okay.... so bin ich dann Heim.

 

05. September 2016

Hund nach Arthrodese OP

 

 

Ich hatte heute 15:30 Uhr einen Termin in der Klinik in Braunschweig . Sie wollten sich Ben anschauen. Er trat zwar auf, aber es sah sehr ungesund aus. Ich machte mir große Sorgen. Ben war gar nicht glücklich über den Besuch in der Klinik, ließ sich aber brav  vom Tierarzt anschauen. Waren wir doch alle sehr vorsichtig beim Abtasten, sah es bei ihm anders aus. Er wusste was er tat. Ich schaute mit großer Sorge den Tierarzt an, der immer noch das Bein begutachtete. Ich dachte in seinem Gesichtsausdruck etwas zu erkennen, aber das war nicht der Fall. Ben gab keinen Ton von sich.......das war doch gut oder? Würde es schmerzen, würde er doch piepen. Es kam mir ewig vor.

Dann sah ich das besorgte Gesicht............

Ich sah ihn an und schickte in Gedanken ein Gebet in den Himmel.Oh nein bitte nicht!!!!Bitte lass es nichts schlimmes sein.

" Die Versteifung ist beweglich ( instabil), wir müssen Röntgen und schauen was da passiert und wie groß das Ausmaß ist!"  Das hört sich nicht gut an, dachte ich. Meine Güte das kann doch alles nicht wahr sein. Wir vereinbarten einen Termin in zwei Tagen gleich früh für Stressaufnahmen. Das geht natürlich nur in Narkose. 

Ich sprudelte gleich los mit Fragen, die man mir natürlich noch nicht zu diesem Zeitpunkt beantworten konnte. "Die Beweglichkeit darf nicht sein und ist alles andere als gut. Wir müssen erst schauen was dort passiert ist." Ben darf nur in den Garten zum Geschäfte verrichten bis zum Termin, ansonsten absolute Ruhighaltung. Meine Güte was für ein Pech hat denn mein geliebter Hund. So tapfer hält er alles seit seinem Unfall durch und JETZT , wo wir glaubten es geschafft zu haben, kommt wieder etwas neues. Vielleicht muss er ja nur für einige Wochen eine Schiene tragen zum Ruhigstellen damit sich alles weiter verwächst....... sagte ich eigentlich mehr zu mir selber und klang für mich logisch, wenn es beweglich ist. Vielleicht war auch eine kleine Fraktur bei den vielen kleinen Löchern. Ich habe im Netz gelesen das es eine Gefahr ist und passieren KANN. Es hilft ja nichts, wir müssen das Röntgen abwarten. 

 

 

07.September 2016

 

Erneute OP

Heute war es soweit. Pünktlich war ich mit meiner Freundin 8:30 Uhr in der Klinik. Bald werden wir wissen was passiert ist. Wir brauchten nicht lange warten. Angemeldet und dann ging es auch schon los. Wieder blieb ich bis er schlief.

Ich war so nervös.......hatte Angst.....! Immer wieder stellte ich mir in Gedanken die Frage ob ich den unglücklichen Unfall im letzten Dezember hätte vermeiden können. Ich mache wirklich alles für meine Hunde damit sie ein wundervolles Leben haben. Zweimal im Jahr fahren wir an die See....... sie lieben den Strand und das Wasser. Ich auch! Jetzt sind wir Dauergast in der Praxis oder in der Klinik. Meine Freundin saß neben mir und wir schwiegen. "Hat es letztes Mal auch so lange gedauert"? Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Vielleicht kommt es mir auch nur so vor.......

Dann war es soweit, wir wurden ins Behandlungszimmer gebracht. Da war aber noch kein Ben der sonst auf einer Decke liegt zum Aufwachen. " Frau Doktor kommt gleich" sagte die Helferin zu uns und ging.  Ich sah meine Freundin an: " Warum ist der Ben wohl noch nicht hier"?  "Sie bringen ihn sicher gleich", kam von ihr.

Die Tür ging auf und unsere Tierärztin kam rein. An ihrem unglücklichen Gesichtsausdruck konnte ich erkennen das ich gleich keine gute Nachricht bekommen werde.

Noch während sie in Richtung Computer ging erklärte sie uns was passiert war. "Leider ist die gleiche Stelle wieder gebrochen. Ben muss nochmal operiert werden!" Sie zeigte uns die Bilder am Computer....... deutlich kann man die Stelle sehen. Nur an einem kleinen Stück hing es noch fest.  Es muss erneut eine Platte eingesetzt werden. Der Doktor könne ihn jetzt gleich operieren. Deshalb war Ben also nicht hier zum Aufwachen.

Mein Gott, das gibt es doch alles nicht!!!! 

"Alles von vorne? Wieder bei Null anfangen? Wochen Ruhighaltung?"  Ich musste  eine Entscheidung treffen......

Ich weinte, konnte kaum sprechen. Ich muss natürlich nicht darüber nachdenken ob er nochmal operiert wird. " Ich hänge sehr an meinem Hund, was aber bringt ihm das für SEINE  Zukunft? Hier geht es nicht um mich sondern um meinen Hund der unheimlich viel Power hat und sie natürlich auch ausleben möchte.....wird er sich je wieder frei bewegen dürfen? Was ist wenn es nie stabil ist? Kann mir irgendjemand bitte beantworten ob Ben wieder Lebensqualität haben wird?", brachte ich stotternd und unter Tränen hervor. Unsere Ärztin verstand meine Angst........ Das Ziel ist das Ben wieder laufen kann, schmerzfrei!

Meine Tränen liefen und liefen........ Was mache ich mit der sehr sehr langen Nachsorge? Mein Gott, mir fehlt unsere liebe Haustierärztin des Vertrauens. Sie kennt Ben und seine ganze Geschichte, die Kommunikation mit der Klinik klappte immer einwandfrei. Ich bekam mich gar nicht mehr ein und  langsam kam noch Panik dazu, wem ich Ben für die ganze Nachsorge anvertraue, wo er gewissenhaft versorgt wird. Es ist einfach ein Albtraum der nicht enden will. 

Die Ärztin beruhigte mich. Die Nachsorge wird in der Klinik stattfinden. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen und ich versuchte mich wieder etwas zu fassen.

Meine Nerven lagen völlig blank, aber natürlich habe ich mich FÜR die erneute OP entschieden. Ben soll die Chance bekommen wieder laufen zu können.

Den Dänemark Urlaub sind wir natürlich nicht angetreten.

Mein armer armer kleiner Hund.......wir schaffen es auch nochmal!

 

 

 

21. Oktober 2016

 

1. Röntgenkontrolle

Die ersten sechs Wochen nach der Arthrodese Op haben wir nun mal wieder geschafft. Es ist wirklich unglaublich wie toll dieser tapfere Rüde alles macht. Daheim ist er so brav......schläft viel und macht auch keine anstalten mal auszuflippen wenn wir zum Geschäfte machen in den Garten gingen. Wahnsinn nach der ganzen langen Zeit ruhig sein. Schaut man ihm ins Gesicht strahlt er mit seinen Augen soviel Lebensfreude aus , das es mir ganz oft das Wasser in die Augen treibt. Mir setzt es scheinbar mehr zu als dem Hund. Was für ein wundervoller Hund er doch ist. Zehn Monate sind wir nun schon in Behandlung, davon waren ca sechs Wochen in denen er etwas laufen durfte. Es tat mir unheimlich leid, wenn ich mit meiner Hündin los bin und er musste Zuhause bleiben. Dieser traurige Blick geht unter die Haut, das sag ich euch. Um ihm wenigstens ein wenig Abwechslung zu bieten, habe ich ihn im Auto mitgenommen. Er musste zwar den größten Teil in der Box liegen aber er hatte etwas zu gucken. Wo er liegt ist ja egal und so sieht er nicht nur die vier Wände Zuhause.  Der wird ja blöd im Kopf. So bin ich auch einfach nur mal  ins Feld gefahren und habe mit ihm 20 min auf dem Rasen verbracht. Einfach damit er Sonne tankt und das Gefühl hat noch im Leben zu sein.

 

 Bis hierhin sind wir regelmäßig zweimal die Woche nach Braunschweig in die Klinik zum Verbandwechseln gefahren. Meine Freundin hat mich zu fast allen Terminen begleitet. Ben fand das alles überhaupt nicht mehr lustig, dabei waren sie wirklich alle sehr zauberhaft zu ihm. Hatten wir Termin, haben wir lauthals die Klinik betreten. Es war mir sehr peinlich, aber Ben hat alles gegeben. Vom Auto bis ins Wartezimmer wurde gekläfft. Super, ob Helferinnen oder die Ärzte, jeder wusste bescheid das der Ben da ist. Im Wartezimmer hat er sich dann aber wieder beruhigt. Warum sollte er auch nicht schimpfen nach den ganzen Monaten........

Heute hatte wir die 1. Röntgenkontrolle!

Es sah alles gut aus. Auch wenn man schon mal alles mitgemacht hat, freut man sich riesig. Der Cast ( Gipsschiene) kann ab. Er bekam noch einen ordentlichen Stützverband für ein paar Tage den ich dann abmachen durfte. Anders wie beim ersten Mal mussten wir sechs weitere Wochen das Bein ruhig halten. Ganz ganz kleine Wege zum Geschäfte machen aber noch nichts weiter.

Wir halten durch! Ich möchte das Ben wieder läuft!!!!

 

 

25.Oktober 2016

Heute habe ich den Verband abgemacht. Wir haben das ja alles schon mal gemacht, dennoch hatte ich Angst ......so ohne Schutz und Stütze! Ich habe bis zum Abend gewartet und Ben dann vom Verband befreit. Wie auch zuvor war er der Meinung das dieses Bein nicht zu ihm gehört. Kennen wir ja nun schon und es wird ein paar Tage dauern bis er sich daran gewöhnt hat. Mittlerweile war richtig gut Fell nachgewachsen und das unter dem monströsen Verband.Es war nicht eine Stelle die Wund war . Toll!!! Jetzt müssen wir uns noch ein paar Wochen gedulden bis wir mit laufen anfangen können und Ben macht es immer noch sagenhaft super in der Wohnung. Für den Garten habe ich ihn mittlerweile mit Geschirr und Halsband ausgestattet und eine kurze Leine an beiden befestigt um ihn besser kontrollieren zu können. Sag mal einer einem Hund das er sich bitte nicht unbedingt hektisch bewegen soll nach dem Geschäfte verrichten. Wie soll es erst werden wenn er wieder anfangen darf zu laufen. Noch mag ich nicht daran denken. Wird schwer genug!

01. Dezember 2016

Heute hatten wir den Termin zur 2. Röntgenkontrollen nach der zweiten Arthrodese OP.  Ich war wie immer nervös und hoffte das alles gut aussieht. Es wird Zeit das er ein wenig anfangen darf zu laufen.

Pünktlich 15:30 Uhr waren wir in der Klinik. Ben hat uns natürlich lauthals angekündigt. Es ging auch recht fix..... Ben ging zum Röntgen und ich wartete aufgeregt auf das Ergebnis.

Nach kurzer Zeit wurde ich in Behandlungszimmer gebracht.......dort lag er auch schon mein kleiner Schatz auf einer Decke und sollte wach werden. Die Helferin sollte mir schon ausrichten das es gute Nachrichten sind. Boah das macht die Aufwachphase doch gleich angenehmer. Gott sei dank!!!!

Nach kurzer Zeit kam unsere Ärztin und wir besprachen die Bilder. Ben war mittlerweile auch schon wach und wollte dann jetzt gerne gehen. 

Die Röntgenbilder sehen gut aus, er darf vorsichtig  anfangen zu gehen und langsam steigern bis hin zur normalen Belastung. Oh man das sind ja tolle Nachrichten. Was habe ich mich gefreut für meinen Ben. In sechs Monaten eine weitere Röntgenkontrolle. Die Platte bleibt vorerst drin.

Jetzt kommt ein schweres Stück Arbeit auf uns zu.....GEHEN....LANGSAM! Das werde ich meinem Hund erstmal klar machen müssen. Er wird sich so freuen!

 

 

4.Dezember 2016

Ben geht es gut und wir sind zur Zeit bei 4x am Tag kleine Wege gehen. Es gestaltet sich zwischendurch recht schwer, weil er sich so riesig freut das ich ihn wirklich nur schwer ruhig halten kann. Ich habe wieder angefangen zu Clickern, weil er sich so hochspulte vor Freude das er nicht ansprechbar war. Lauter tolle Gerüche an  den Seitenrändern, zudem kam noch hinzu das meine und noch zwei weitere Hündinnen läufig waren. Puuuh, meine Güte. Es dauerte ein weilchen dann hat er gemerkt das wir häufiger gehen und er wurde ruhiger. Mit Clicker klappt das auch wirklich toll. Auf das Seitenstück am Feld darf er nur, wenn er anständig geht. Immerhin sind wir jetzt seit fast einem Jahr in tierärztlicher Behandlung. Der Hund möchte endlich wieder Leben......ich kann es wirklich verstehen.

Seht selbst in dem Video, wie es ausschaut.

Ich werde weiter berichten..........

Eure Jasi und der Ben

22.Dezember 2016

In fünf Tagen ist es genau 1 Jahr her, an dem der furchtbare Unfall geschah. Es ist wahnsinn wie die Zeit vergeht und ich habe den Tag immer noch direkt vor Augen als wäre es gestern geschehen. Die Bindung zwischen Ben und mir war schon immer sehr eng, aber ich habe das Gefühl sie ist nach der ganzen Zeit noch enger geworden.

Wenn ich andere Hunde übers Feld laufen sehe, werde ich unsagbar traurig. Wie sehr würde ich mir wünschen das meine Zwei es bedenkenlos zusammen tun könnten. Seit 12 Monaten beobachtet man den Hund und stellt sich die Frage: " Ist er glücklich? Wird er irgendwann wieder mit anderen Hunden toben können? habe ich zuviel Angst das wieder etwas passieren könnte und verbiete deshalb dem Hund zuviel"? Wenn ich mit meiner Freundin und ihrem Hund verabredet bin und nur mit meiner Hündin gehe damit sie sich ordentlich austoben und spielen kann habe ich im Feld ein schlechtes Gewissen und muss ständig an Ben denken, der früher immer mit ihnen zusammen Spaß hatte. Schon kommt der nächste Gedanke: " Was mache ich denn mit meinem Buben wenn ich zurückkomme damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt?" Traurigkeit überkommt mich dann....... mitleid mit meinem armen Hund. Ich glaube niemand kann sich vorstellen wie sehr es dann doch auf die Psyche geht. Ein Jahr in tierärztlicher Behandlung und in ständiger Sorge zerren an den Nerven. Die Angst er könnte wieder einen ungünstigen Schritt zur Seite gehen oder in ein Loch treten macht das Ganze nicht einfacher. Es bedarf sicher ein bisschen Zeit damit ich wieder sicherer werde und positiv in die Zukunft blicken kann.

Ben geht es gut und er genießt es wieder mit rauszugehen. Wir gehen immer noch Schritt an der kurzen Leine und ich werde es auch noch zwei Wochen so weiter machen,dann haben wir wieder ca. sechs Wochen nach der 2. Röntgenkontrolle um. Ich denke ab dann kann ich einen Schritt nach vorne gehen und eine längere Leine nehmen. Ich lasse uns lieber viel Zeit und Ben ist einfach nur froh wieder dabei zu sein. Meine Angst geht mit jedem Gang mit und ich hoffe das sich das irgendwann gibt. 

 

Für mich ist das schönste Weihnachtsgeschenk:.........." meinen Bub laufen zu sehen".  Dieser glückliche Gesichtsausdruck.....das strahlen in seinen Augen ... einfach die Lebensfreude die er ausstrahlt ist für mich ein Geschenk und gibt Kraft.

 

31.Dezember 2016

Am letzten Tag vor dem Jahreswechsel möchte ich nochmal berichten. Es sind wieder ein paar Tage vergangen und dem Ben geht es gut. Unsere Spaziergänge haben sich etwas erweitert und ich sage euch, er findet es super. Der Weg ins Feld ist immer noch sehr hektisch wenn wir zum Gras kommen und es muss für "andere" aussehen als würde ich hinter dem Hund herfliegen. Okay es sieht wahrscheinlich nicht nur so aus, es fühlt sich auch so an. Ein Jahr Leine merkt man dann doch......... okay es ist natürlich auch meine Schuld und in der Erziehung habe ich das Leinengehen schlichtweg nicht für notwendig gehalten, außer es kommen mir andere Hunde entgegen. Ben war immer so unkompliziert. Hauptsächlich lief er ohne Leine und war immer sehr gehorsam. Der arme Kerl versteht es also mal nicht so ganz. Außerdem ist er mittlerweile so gut drauf das ihm das GEHEN zu langsam ist.Dazu kam auch noch das er mega schreckhaft geworden ist. Raschelnde Blätter oder ein Geräusch im Wald und er schnellte in irgendeine Richtung. Das ist wirklich furchtbar. Naja, er hat ja auch nichts mehr gesehen außer den Garten. Ich kann mich erinnern das es beim ersten mal auch so war, als wir mit laufen anfingen. Schön ist das nicht und Angst macht mir die Springerei auch.

Ich habe beschlossen wenn er sich beruhigt hat und anständig läuft ihm mehr Spielraum zu geben. Diese ständige zieherei damit er auch schnell noch den Busch 3 m links erwischt, bevor er sich in Luft auflöst ist anstrengend und nervig. Muskeln bauen wir so auch nicht wirklich auf. Flexi Leine eingepackt und im Feld mit der kurzen Leine gewechselt.Ich denke das dass Schreckhafte dann auch besser wird. So dann wollen wir doch mal gucken. Ich habe ihm erst ein paar Meter gegeben und der Blick war zu süß. Er blieb stehen, schaute mich mit großen Augen an und kam wieder zurück. Ich glaube er war selber überrascht. "Na dann geh mal alles abschnüffeln".......... 

Natürlich war ich unsicher aber er muss ja irgendwann wieder ins Leben zurück. Was soll ich sagen.......es war ein sehr entspannter Gassigang mit einem glücklichen Ben der seine kleine Freiheit sehr genoss. Er trabte gleichmäßig und lief völlig normal. Boah was habe ich mich gefreut. Ich mache das jetzt  so seit zwei Tagen und habe erst mit kleinen Wegen angefangen, weil er ja mehr belastet und werde es langsam erweitern. Abends habe ich mir angeschaut wie er läuft und habe mich riesig gefreut das alles normal aussieht. Ich denke wir sind auf dem richtigen Weg und es macht mich glücklich den Ben so neben Shirly traben zu  sehen. Ich hoffe das alles so bleibt. Wir wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!!

22.Januar 2017

Heute möchte ich mal wieder ein wenig berichten. Wir sind gut ins neue Jahr gerutscht und um Mitternacht habe ich 2016 abgehakt und wünschte mir für Ben für das Jahr 2017 viel viel Freude ohne Leid und OP`s. 

Mittlerweile lief Ben die vollen 8m an der Flexileine. Ihr könnt glauben das er sie auch voll ausnutzt und der Meinung ist, ein paar Meter mehr wären noch cooler. Gleich zu Anfang des neuen Jahres hatten wir hier Temperaturen bis -11 Grad und der Boden natürlich dementsprechend hart. Ich habe Ben also nur die komplette Leine gegeben wenn der Boden nicht so arg uneben war. Ich hatte einfach Angst das er in seiner Schnüffelhektik, etwas verpassen zu können, nicht guckt wo er hinläuft. Wie gesagt......Ben kann nicht mal langsam aufstehen........da ist ihm so ein Boden auch egal und "langsam" geht nicht.

Unsere Spaziergänge waren noch nicht sehr lang. 30 - 40 min hatte ich mir gesetzt. 

Eigentlich sollte es an dem einen Tag, frisch nach Neujahr ein entspannter Gang werden, doch Ben versetzte mich erneut in Schrecken. Nach 15 min wollte er plötzlich nicht mehr auftreten. Besser gesagt er wollte schon aber zog das Bein sofort wieder hoch. Oh neeee, warum? Ich ignorierte es erstmal. Kein aufjaulen oder Quieken..... er versuchte aufzutreten und kam nach dem dritten Versuch auf drei Beinen zu mir. "Ruhig bleiben" , dachte ich mir. Was leichter gesagt war. Ich habe mir also das Bein angeschaut und unter die Pfote geguckt ob er irgendwo draufgetreten ist.....nichts!

" Alles gut, da ist nichts", sagte ich mehr zu mir als zu Ben. Er lief auf vier Beinen weiter. Aha..... dann wohl doch nur gegen gekommen oder irgendwo draufgelatscht. Ich ging also weiter. Nach ein paar Meter machte sich aber doch ein flaues Gefühl in mir breit. Ich beschloss lieber umzudrehen, falls doch nichts in Ordnung ist. Ich war genervt  und fing an mir Sorgen zu machen. Also Leine kürzer und Heimweg. Nach ein paar Metern ein Geräusch aus dem Wald..... was ist denn das jetzt wieder? Oha 5-6 Rehe schossen aus dem Wald  dicht hinter uns aufs freie Feld. Meine Beiden natürlich völlig aufgeregt. Ben,der eh nach der ganzen Zeit unterfordert ist, war in Sekunden auf 380! " Boah Frauchen guck mal - soll ich sie dir holen? Darf ich mitlaufen"? Ich wurde leicht hektisch und sortierte erstmal auf die Schnelle die Leinen.  Nachdem die Rehe weg waren pausierte ich erstmal kurz um Ruhe reinzubringen. Das alles wäre ja alles nicht so dramatisch wenn man zwei heile Hunde hat und einfach weitergeht. Ich wollte ja nur nicht das Ben hektisch rumspringt. Ich hatte alles gut im Griff und Ben erstmal kurz bis seine Aufregung sich legte. Ich war völlig fertig und jetzt wirklich so richtig genervt. Zuhause lief Ben völlig normal.

Am nächsten Morgen im Garten lief er aber nach knapp zehn Minuten etwas unrund. Zwischendurch sah es humpelnd aus. Meine Sorge wurde größer. In der Wohnung lief er wieder normal. Ob es an der extremen Kälte liegt?!

Natürlich rief ich in Braunschweig an und schilderte meine Sorge. Sie vermuten die Kälte. Die Platte liegt ja direkt unter der Haut und wird bei den heftigen Minusgraden schnell kalt. Das macht Sinn. Vorsichtshalber nur ganz kurze Wege gehen und gucken wie es ist, wenn die Temperaturen wieder höher gehen. Die Kälte war es! Die Bestätigung hatte ich, als es zwei Tage später wieder wärmer wurde und Ben völlig normal lief. Gott sei dank! Weil ich ja alles für den Ben mache, bekam er eine Gamasche für das Bein. Schön mit Flies eingearbeitet damit wir auch an SEHR kalten Tagen ein wenig spazieren gehen können. Im Garten war er ja lang genug. Er fand es erst komisch aber es funktioniert.  Gut das wir hier nicht so oft über -8 Grad drüber kommen. Also bis - 6 Grad ist es kein Problem und er läuft einwandfrei ohne Gamasche.  Ich denke es ist auch eher der Frost am Gras, wenn er da durch läuft und es ständig in Berührung kommt mit dem Bein. Alles andere ist kein Problem. Ich denke jeder kann verstehen das ich keinen Schnee möchte!!!!

Also auch nach dem ganzen Schrecken bin ich wieder guter Dinge. Wir hatten traumhaftes Wetter die letzten Tage. Viel Sonne und angenehme Temperaturen. Seit ein paar Tagen gehen wir einmal am Tag eine Stunde entspannt spazieren. Jaaa, wir haben langsam erhöht und er findet es super. Ich erstmal!!!! Ben ist ruhiger geworden und versucht nicht in 20 min alles auf die Schnelle zu erkunden. Er weiß, wenn wir gehen, gehen wir einen ganz normalen Spaziergang.

Ich freue mich riesig das sich alles scheinbar gut entwickelt und Ben wieder am Leben teilnimmt. Ein Glücksgefühl und Gänsehaut überkommt mich wenn ich ihn Zuhause beim Spielen beobachte. Für ihn ist die Welt wieder in Ordnung - bei mir geht die Angst immer noch mit, aber ihn SO zu sehen treibt mir das Wasser immer noch in die Augen. Ich genieße jeden Tag und jeden Spaziergang mit meinen beiden Hunden sehr. Fast wie früher, nur mit Leine. Ich hoffe es bleibt so,ich werde berichten! In fünf Monaten ist die Röntgenkontrolle.

 

19.03.2017

Wieder sind zwei Monate vergangen und ich möchte mal wieder berichten.Mein Bub macht sich toll. Wir gehen mittlerweile ganz normal spazieren. Einmal am Tag machen wir einen etwas größeren Gang und die anderen Gassigänge sind etwas kleiner. Ich möchte immer noch vorsichtig sein. Davon abgesehen ist Ben kein Hund der irgendetwas langsam machen kann. Selbst das aufstehen nach dem Schlafen ähnelt einem Aufspringen als würde er etwas verpassen. Das ist echt furchtbar.  Den größten Teil vom Spaziergang ist er an der Leine, weil mir die Gefahr zu groß ist das ein Hase vor seiner Nase aufspringt. Auf dem Rückweg habe ich ihn aber auch schon mal losgemacht,damit er ein bisschen das Gefühl von Freiheit hat. Ich kann gar nicht sagen wie schön es ist beide Hunde wieder vereint frei laufen zu lassen. Ben darf nicht rennen und schon gar nicht toben. Ich unterbinde es sofort. Meine Hündin hat sich nämlich schon gefreut und wollte ihn gleich animieren übers Feld zu preschen.  Ich bin sehr froh das Ben auch nach der echt langen Leinenzeit unheimlich gehorsam ist und sofort alles abbricht. Natürlich würde er zu gerne auch mal wieder richtig rennen aber solange ich das ok der Klinik nicht habe muss er mit dem JETZT zufrieden sein. Als ich ihn das erste Mal von der Leine gelassen habe konnte er es gar nicht fassen und war so aufgeregt das er völlig fertig war.  Eigentlich verhält er sich in allem was er tut völlig normal. Wenn man es nicht wüsste würde man es gar nicht sehen.

Ich bin so froh das er wieder läuft und wünsche mir so sehr das es jetzt so bleibt und das er irgendwann wieder völlig frei auch toben darf.  Wir warten geduldig bis alles gut verheilt ist. Nochmal kann ich das psychisch nicht durchmachen. Mein Ben auch nicht! Deshalb genießen wir jeden Tag und freuen uns das  er läuft, spielt und spaß am Leben hat.

Ich habe mal versucht Videos zu machen. Schaut selbst wie schön er läuft und wie glücklich er ausschaut.

 

29.August 2017

Ich habe sehr lange nichts mehr berichtet und möchte es Heute mal wieder tun. Es ist ja jetzt einige Zeit verstrichen und wir hatten am 03. August 2017 unseren Röntgentermin.

Bis zu dem Termin habe ich meinen Hund immer noch die Treppe runter getragen und beim Spaziergang den größten Teil an der Leine geführt. Ich war also gespannt ob alles gut ist und wie sein Leben weiterhin aussieht.

Natürlich war ich wieder völlig aufgeregt. Wie würde es wohl weitergehen?? Kommt die Platte jetzt wieder raus oder nicht? Lange vorher hatte ich mir  Gedanken gemacht ob ich sie nicht lieber drin lassen sollte. Die Angst das es wieder instabil sein könnte, war groß.

Es ging alles sehr schnell und ohne Narkose. Es sah alles sehr gut aus *freu*.  Die Platte bleibt erstmal drin. Rausnehmen können wir sie immer noch, wenn sie Probleme macht. Das sind ja echt gute Nachrichten.

Was darf er denn machen? Darf er Fahrrad fahren? oder gar Dogscooter?  Schafe hüten darf er ja nicht mehr" kam leise über die Lippen!"

" Er darf alles!"

Ich riss die Augen auf. Wie er darf alles?  Ich dachte ich hätte mich verhört und nochmal nachgefragt.

" Er darf alles was ihm möglich ist.......Fahrrad fahren, Dogscooter, schwimmen und auch Schafe hüten." Selbst die Treppen rauf wie auch runter soll er gehen dürfen. " Ich muss ihn wirklich nicht mehr tragen?" Wir leben völlig normal?  Unglaublich toll.

Ich glaubte es kaum...........mein Ben darf wieder Hund sein und sein Leben genießen!!!!!!! Ich hätte die Welt umarmen können. Meine Güte, nach 20 Monaten hat er es sowas von verdient wieder Leben zu dürfen.

Alle 4 -6 Monate Röntgenkontrolle, weil die Platte ja drin bleibt. Das ist mir wurscht solange mein Hund Lebenqualität haben darf. Ich hätte schon wieder weinen können.

Den Tag musste ich erstmal sacken lassen und  wollte auch nichts überstürzen. Am nächsten Tag habe ich gleich erstmal das Fahrrad rausgeholt und mit ihm eine sehr kleine Runde gedreht. Ganz ganz langsam bin ich gefahren damit er nicht rennt und außerdem müssen wir ja langsam anfangen.

Er läuft wieder mit seiner Shirly über die Wiese. Niemand kann sich vorstellen was für ein Gefühl das war. Diese glücklichen Hundeaugen.......

Ich achte natürlich darauf das er nicht losbürstet wie ein geistesgestörter. Das möchte ich allgemein nicht mehr. Denn, so schön wie es ist das die Platte drin bleibt gibt es trotzdem gefahren von Bruchstellen. Also er darf sich normal bewegen und laufen aber übers Feld jagen gibt es nicht mehr.

Meine Angst läuft natürlich jedesmal noch mit und ich hoffe es legt sich wenn Zeit ins Land streicht. Ich denke jeder kann verstehen das ich trotzdem noch Sorge habe das etwas passiert.

Letzten Samstag haben wir den Ausflug an den Strand gemacht, den ich Ben so lange versprochen hatte. Ich kann es gar nicht beschreiben ....dieses glücksgefühl!!!

Ein sehr sehr langen und steinigen Weg haben wir hinter uns und ich hoffe das mein geliebter Ben sein Leben jetzt einfach nur noch genießen kann.

Gräben sind für meine Hunde auf jedenfall bis auf Lebzeiten tabu.

Noch ein paar Bilder von Bubi und seinem neuen Leben mit einem versteiften Gelenk.

 

 

16.10.2017

Heute war es soweit. Ben war das erste Mal wieder arbeiten. Schaut selber........