Meine Shirly, die kleine Border Collie Dame  ist am 25.01.2012 in Wintzingerode geboren und zog im März 2012 bei mir ein.

Mit IHR erfüllte ich mir meinen Wunsch einen Border Collie als treuen Vierbeiner an meiner Seite zu haben.

In meinem Leben gab es schon einige Hunde, doch an diese Rasse  traute ich mich nicht ran. Ich wollte ihr ja schließlich auch gerecht werden.

Ganz viele Menschen rieten mir davon ab..........den BC musst du ganz viel beschäftigen, die sind total Irre und Hyperaktiv und was ich mir da alles anhören musste.

Ich bin nicht Hundeunerfahren, beschäftigte mich dennoch intensiver mit der Rasse und  ignorierte  ALLE . Wichtig wäre hierzu noch zu sagen das man sich die Züchter dieser Rasse sehr gut aussuchen sollte. Sind beide Eltern dort zu besichtigen? Wie wachsen sie auf? ....und überhaupt was haben die Elterntiere für Aufgaben?!

Shirly ist nicht aus der Arbeitslinie und hat keine Papiere. Mir war es egal. Papier hin oder her, ich wollte einen Begleithund mit dem ich eine Menge Spaß haben kann. Schafe hüten wollte ich nie, obwohl auf der Arbeit eine kleine Herde Heidschnucken wohnte die nicht wirklich " HIER" schreien wenn sie verladen werden sollten um eine frische Wiese zu beziehen. Dazu komme ich aber später nochmal .........

 

 


Die Welpenzeit..........

dazu muss ich gar nicht viel schreiben außer das sie viel zu schnell vergeht! Shirly hat es mir in dieser Zeit wirklich einfach gemacht. Sie hat meine Wohnung " ganz" gelassen und konnte durchaus auch schon mal kurze Zeit allein bleiben. Wohlgemerkt hatte sie die ganze Wohnung zur Verfügung.

 


aufgewachsen auf einem Pferdehof ..........

was gibt es schöneres für einen kleinen Hund. Pferde, Menschen, viele andere Hunde, Katzen und vor allem ist immer etwas los. Natürlich hatte sie nicht durchgehend aktion und auch ihre Ruhezeiten. Ich habe auf der Arbeit eine Faltbox gehabt in die sie dann zum Schlafen musste.

Das hat sie alles auch sehr brav und ohne murren gemacht. Box zu - Ruhezeit.


Die Katzensprache hat sie auch schnell gelernt :-) und überhaupt nicht verstanden warum sie nicht mit ihr spielen wollen. HEUTE sind sie dicke Freunde und liegen gemeinsam auf einer Decke.


Selbstverständlich war ich auch in der Hundeschule. Die Welpen Gruppe war wirklich zuckersüß. Irgendwann ging es dann in das Rüpelalter und die ersten kleinen Aufgaben standen an.

Ich werde es nie vergessen........

Eine sehr banale Aufgabe war:

Alle Besitzer standen am Rand und riefen ihre kleinen Hunde zu sich. Joar das kann ich! Das macht sie ja immer super.

Man stelle sich also vor das man quietschend freundlich da hockt und seinen Hund ruft.

Schon mit einem Grinsen im Gesicht war ich mir sicher, das Shirly streberhaft sofort zu mir kommen würde." Das überschwängliche Loben nicht vergessen". Natürlich nicht!

Pustekuchen!!!! Alle Hunde liefen zum Besitzer.........ALLE ......bis auf  Shirly! Das gibt es doch nicht. Da hüpft sie fröhlich über den Platz und ignoriert mich einfach stumpf. 

So ging es los............ Sie hatte eigene Pläne.

Okaay , eine Woche später in der Hundeschule. Ich war bewaffnet mit Leberwurst aus der Tube. Ich hatte ja eine Woche Zeit das Abrufen zu üben um sie dann mit der Köstlichkeit zu belohnen. Dazu gesagt, war sie immer abrufbar. Nur eben in der Hundeschule nicht, weil man da so schön mit den Anderen spielen kann.Also gleiches Spiel.......wir hocken und rufen quietsch freundlich unsere Hunde. Meine Tube in der Hand......ich zeige es Euch.

Alle Hunde kamen...............nur Shirly hüpft kläffend über den Platz und hatte keine Zeit. 

Wir brachen alle in Lachen aus........ich erst etwas später. Wieso sollte sie auch kommen, sie hatte die ganze Woche lecker Wurst aus der Tube. Schlaue Biene.

Sie hatte eben mal wieder eigene Pläne!

 


Eine tolle Kinderzeit ......


Dicke Freunde! Da wo die Katzen waren , war auch Shirly. Teilweise sind sie sogar mit Gassi gegangen. Das sah schon verrückt aus.


Tricksen ist etwas was wir heute noch zusammen gerne machen. Sie trägt für ihr Leben gerne irgendwelche Sachen. Beim Füttern hat sie die leeren Eimer zurück in die Futterkammer gebracht und hat mal jemand eine Gamasche vom Pferd beim Tragen verloren wird sie natürlich sofort geholt.

Wenn wir einen schönen Ausritt machen mit den Pferden kommt sie natürlich auch mit.

Vom Kriechen ,  Schäm dich, kleine Wäscheteile von der Leine in den Wäschekorb bis Socken ausziehen macht sie alles super gerne. 

Ich habe mit ihr mal Agility angefangen und nach dem vierten mal wieder aufgehört. Diese Kläfferei hat mich wahnsinnig gemacht. In Sekunden ist Shirly hochgefahren. Ach nee, das war es dann nicht. 

Fresbee fand sie total toll. Ich auch , aber irgendwie war es auch nicht so das Richtige. Das kann man ja mal nett nebenbei machen :) 

 

 


Eine wunderhübsche Zaubermaus ist sie geworden, die mich überall hin begleitet.


hmmmm.....Schafe hüten?Wollte ich ja eigentlich nicht. Ich meldete mich trotzdem für ein Hüteseminar für Anfänger an. Ich wollte gerne wissen wie die Hunde es lernen und ob es vielleicht doch etwas für Shirly und mich ist. Was spricht dagegen es sich anzuschauen.Ich erzählte es einer Bekannten die regelmäßig in den Deister zum Hütetraining fährt. 

" Oh willst du nicht mal mit Shirly mitkommen zum Training"?

 ....warum eigentlich nicht. Ich kann ja schon mal gucken was Shirly zu Schafen sagt und überhaupt wie das so aussieht. Gesagt...getan!

Ich war fasziniert von den Hunden dort und es ist unglaublich was sie leisten. Das sollte Shirly vielleicht auch mal so können? Wäre ja ein Traum. 

Mein Hund zeigte gute Ansätze an den Schafen. Ich war schon erstaunt und stolz wie Bolle.Also blieb ich dabei und habe beschlossen es gemeinsam mit Shirly zu lernen. Es kann ja auch nur hilfreich sein. Daheim auf der Arbeit benötigten wir ja immer noch 4 Leute um die Schafe zu verladen. Wir haben also das Passende für uns gefunden und da kommt so ein Seminar natürlich super. Also......wir lernen die Arbeit an Schafen!

Im April 2013 war es dann soweit. Unser erstes Hüteseminar mit Anita Hermes in Schleswig Holstein. Oh man, da fährt man wirklich 250 km um an einem Seminar teilzunehmen. Ich habe den Veranstalter vorher extra nochmal angerufen und gefragt ob ich auch wirklich daran teilnehmen kann, als völliger Neuling. Mein Hund kann auch gar nichts.........

"Natürlich kann ich". habe ich zu hören bekommen. Das Seminar ist ausgeschrieben für Anfänger und Fortgeschrittene. " Oh super, dann freue ich mich einfach mal darauf"! 

Blamieren wollte ich mich da ja nun auch nicht, deshalb fand ich es nicht schlimm nachzufragen. Also eines habe ich auf jeden Fall schon gelernt bevor das Seminar überhaupt losging. IMMER die richtige Kleidung mitnehmen. Ich bin hier losgefahren mit kurzer Hose und T-Shirt, es war zwar bewölkt aber die Sonne schien und es war warm. Natürlich habe ich auch eine Jacke und lange Hose eingepackt, es könnte ja mal regnen. Jetzt komme ich da an und es sind etliche Grad kälter und es schüttet wie aus Eimern. Na toll!!!! Ich habe höllisch gefroren. Okay.....das ist peinlich.Gehört zum Anfänger da sein einfach mal dazu und es ist das Erste was ich an diesem Wochenende gelernt habe. Gummistiefel werden zu so einem Seminar, welches selbstverständlich auf einer Wiese stattfindet eh überbewertet.....

Ich habe das Wochenende sehr viel nette Leute kennengelernt und ich fühlte mich als Anfänger gut aufgehoben. Bevor es auf die Wiese ging, stellte sich jeder beim Frühstück vor, was er mit seinem Hund macht und wo es Probleme gibt.

Jupp das ging bei mir schnell ......" Ich bin Jasi , mein Hund ist 1,5 Jahre ,nicht aus der Arbeitslinie und wir können nichts"! 

Später auf der Wiese schaute ich gespannt zu und versuchte zu verstehen was dort gemacht wird. Die Theorie war echt viel input und die Probleme auf der Wiese verstand ich erst gar nicht. Ich fand die Hunde machen es toll. Hilfreich war das nach jedem Teilnehmer kurz besprochen wurde wo das Problem liegt und was man macht um das zu beheben. Das war wirklich gut. 

Als ich dran war standen die Schafe im Netz. " Na Gott sei dank stehen die sicher", dachte ich. Ich ging mit Anita zum Netz und sie erklärte mir was sie wie macht und es ist echt unglaublich.......Shirly reagierte echt toll. Ich war wirklich beeindruckt und schon ein wenig stolz auf meine Maus.

Am Nachmittag in der zweiten Runde gingen wir zuerst ans Netz und dann ließ sie die Schafe raus. " wie jetzt"? Frei auf der Wiese??? Anita antwortete trocken:" ja warum denn nicht, der Hund macht es toll"!

Also Shirly hat das ja wirklich ganz gut gemacht, hätte ich nicht gedacht. Sie kannte keine rechts/links Kommandos und doch steuerte Anita den Hund mal rechts und mal links. Echt stark. Ich hatte wirklich null Ahnung wo ich stehen oder  laufen sollte  oder in welche Richtung es ging und man hatte den Eindruck Shirly wusste was sie zu tun hatte. 

Dieses Wochenende hat mir wirklich eine ganze Menge gebracht und ich werde weitermachen. Es war wirklich ein sehr schönes und lehrreiches Wochenende.

Ich habe mit meiner Shirly neben dem wöchentlichen Hütetraining fünf Hüteseminare besucht, sehr viel neue und liebe Menschen kennengelernt und sehr viel gelernt. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Mittlerweile habe ich daheim auf der Arbeit an unseren Schafen auch schon einiges  umsetzen können. Es ist etwas völlig anderes, wenn man ohne Trainier auf der Wiese steht. Ich empfand Shirly damals als nicht ganz so einfach. Bin ich nervös oder überlege auch nur ein Sekündchen welche Seite ich sie schicken muss, nimmt sie es schon alleine in die Hand und regelt das auf ihre Art. Sie ist dabei nicht böse, aber es entstand Chaos. Shirly braucht sehr viel Sicherheit, die ich ihr noch nicht so ganz geben kann, weil ich ja selber so hier und da noch überlegen muss. Dennoch haben wir Zwei das recht gut hinbekommen. Ich durfte nur nicht ungeduldig werden und musste Ruhe bewahren. Wann es ging und ich die Zeit hatte trainierte ich also für 10 - 15 min. am Tag.

Ich meldete uns zu unserem ersten Trial im Deister an. Im Januar 2015 war es dann soweit. Wochen zuvor war ich schon aufgeregt.........Puuuh was habe ich mir nur dabei gedacht mich gleich mit meinen beiden Hunden anzumelden?????? Anfänger Klasse hin oder her......blamieren mag man sich trotzdem nicht. Ganz früh am ersten Tag traf ich bei meiner Trainerin ein um bei den Vorbereitungen zu helfen. Ich wollte schon einen Hund abmelden. Nur welchen? Shirly die schnell mal die Nerven verliert, aber in der letzten Zeit schön arbeitet oder Ben der noch sehr jung ist, hinlegen auf Kommando als überbewertet sieht  und  überhaupt wir noch recht am Anfang stehen?

Also meine Nerven lagen blank!! Wie soll das erst auf dem Feld werden?? 

Ich stand also da und bereitete belegte Brötchen vor und war eigentlich schon durch. Meine Trainierin beruhigte mich dann und sagte:" Jasi, mach einfach alles wie immer. Du kannst den Hunden helfen und beide Hunde können durchaus in der Klasse 1 laufen. Sieh es als Training."

Ich nahm es mal so hin.

Es war jetzt also soweit. 26 Teilnehmer und ich war mit Shirly  recht weit vorne dran und ging mit Wackelpudding Beinen zum Startpfosten. Niemand kann sich vorstellen wie aufgeregt ich war. Das ist für Shirly natürlich nicht das Allerbeste. Ich dachte immer nur " Atmen, atmen,atmen". Was einem alles durch den Kopf geht in dem Moment ist echt unglaublich. Wird sie einen schönen Outrun laufen und hinter den Schafen ankommen oder kürzt sie ab und knallt rein, weil Frauchen so nervös ist. Oha und dann das offene Feld hier!!! Alle Augen sind auf dich gerichtet...... nur nicht blamieren.Wenn die Schafe erstmal bei mir sind wird es entspannter. Ich sprach wirklich meine Shirly an:" Mausi, bitte ......bitte zeig das ich mich auf dich verlassen kann obwohl ich der Ohnmacht nahe bin."

Der Schafsteller ist schon fast auf dem Punkt angekommen. Ich musste mich beruhigen. Wir können das!!!! Wir haben nichts anderes die letzten Monate gemacht, sagte ich in Gedanken zu mir selber. Geholfen hat es nicht!

Okay, es war soweit. Ich legte Shirly ab und ging in Richtung Schafe, mit dem Blick immer bei Shirly ob sie auch liegen bleibt. Immerhin.....sie liegt! Ich schickte sie auf die away Seite los. Boah das sieht gut aus......... sie macht schön auf.  Doch dann wollte sie abkürzen und drehte ab. " Was???? nein!" Ich gab ihr scharf das Kommando zum Hinlegen um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Gott sei dank gehorchte sie und legte sich hin. Erneut schickte ich sie auf die Flanke.  Das alles kostete Punkte, aber das war mir wirklich wurscht. Ich wollte es nur durch den Parcour schaffen ohne einen Dis .

Sie lief los und machte wieder auf. Puuuh sehr brav......  sie kam auch hinter den Schafen an und schob sie langsam an in meine Richtung. Als sie bei mir waren war ich entspannter. Ich blieb auch vor den Schafen, so dass Shirly sie mir nur halten musste. Jetzt musste ich nur schauen das sie auf Abstand blieb damit wir den Parcour ruhig hinter uns bringen. Vor dem Pferchen hob ich die Hand und zeigte an das ich aufhörte. Shirly hat es bis zum Pferch recht gut gemacht. In der Enge bekommt sie noch stress und sie stand kurz davor reinzuknallen, deshalb hörte ich auf und nahm meine paar Punkte bis dahin mit. Ich war zufrieden.

Am zweiten Tag lief es deutlich besser. Sicher muss man noch viel arbeiten, aber für unser erstes Mal war ich stolz und zufrieden. Ich wollte nicht disqualifiziert werden oder letzte sein und bin mit Shirly auf dem 15. Platz gelandet. Von 26 Teilnehmern kann sich das doch sehen lassen :-)